Gemeinde Gottesdienste Citykirchen-Arbeit Kirchenmusik Erwachsenenarbeit Kinder/Jugendarbeit Kindertagesstätte Termine
Frühlingsfest im Kindergarten
Spendenprojekt "Neue Spielgeräte"
Theaterprojekt "Prinzessin ERDE"
Unsere Kindertagesstätte
Int. Kochschule 2011
Verlorene Schafe MaKi 2011
Geburtstagsfeier KiTa am 13. Juni
50-jähriges Jubiläum der KiTa
Nachwort zum offiziellen Festakt der KiTa im April
Fotoausstellung: "Unsere KiTa im Wandel der Zeit"
Geschichte der KiTa 1.Teil
Geschichte der KiTa 2.Teil
Geschichte der KiTa 3. Teil
Geschichte der KiTa 4. Teil
Newsletter
 

Suchen in:
Webmarktkirche.de
 
Geschichte der KiTa Teil 4

Teil 4

Die bewegten 90er Jahre

Die 90er Jahre beginnen mit dem 30. Geburtstag des Kindergartens, den man am 24. Juni mit einem großen Sommerfest zum Thema „Wasser des Lebens“ feiert. Ein Familiengottesdienst um 11 Uhr auf dem Kindergartengelände eröffnet das Fest. Danach geht es mit einem bunten Programm weiter: Kinderspiele, Pferdekutschfahrten, ein offenes Kinderliedsingen, Luftkissenburg und vieles mehr. Zum Abschluss der Veranstaltung, bei der auch für das leibliche Wohl gesorgt ist, gibt es einen Luftballonstart. Während es Jahre gab, in denen die etwas abgeschiedene Lage am Schlosspark problematisch erschien, spielt dies heute keine Rolle mehr – der Kindergarten ist voll belegt.

 

Muss schon wieder ein neuer Kindergarten gebaut werden?

Obwohl das Gebäude erst 30 Jahre steht, sind die ersten baulichen Mängel zu entdecken. Das Dach des Hauses, ein typischer Flachbau der 60 er Jahre, ist undicht und die Sanitäranlagen sind nicht mehr zu reparieren. Man beginnt mit Sanierungsarbeiten am Dach und im Waschraum wird der Waschbrunnen entfernt und neue Waschbecken gesetzt. Jedoch sind die Reparaturen nur ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Mängel werden immer gravierender. Man entdeckt Risse in den Außenwänden, die sich stetig vergrößern, die Fenster sind undicht und die Bodenplatte senkt sich im hinteren Bereich des Gebäudes. Die Kinder finden es schon lustig, dass ein Ball, den man im Turnraum auf den Boden legt, von ganz allein zur Außenwand rollt. Die Kirchengemeinde holt Fachleute zu Rate, die das Gebäude unter die Lupe nehmen sollen. Sie kommen zu dem Ergebnis, dass eine Sanierung mehr als eine halbe Million DM kosten würde und man dann nur das Nötigste behoben hätte. Vor allem das Absenken der Bodenplatte macht den Fachleuten Kopfzerbrechen und es werden Bohrungen im Garten gemacht. Dabei stellt man fest, dass der Kindergarten auf einem alten Rheinarm steht und somit auf einer Lage Bims. Darüber befindet sich einige Meter Bauschutt.

Nach diesem Ergebnis beschließt die Kirchengemeinde, das Gebäude abreißen zu lassen und einen neuen Kindergarten zu bauen. Für die Planung werden verschiedene Architekten beauftragt. Der Entwurf des Architekten Arz aus Koblenz findet sowohl bei Erziehern und Eltern, als auch beim Presbyterium die größte Zustimmung.

 

Es ist soweit - wir ziehen ins Provisorium

Mit dem Sommerfest 1993 feiern wir mit Kindern und Eltern Abschied vom alten Kindergarten. Nach den Sommerferien ziehen wir mit Sack und Pack in das Gemeindehaus Carmen-Sylva Garten. Dort sind bereits einige Vorkehrungen getroffen worden, z.B. wurden Kindertoiletten eingebaut, die Heizungen provisorisch verkleidet, das Treppenhaus gesichert und vieles mehr. Mit dem Umzug wird die dritte Gruppe eröffnet. Unsere Kirchengemeinde hat sich gegenüber der Stadt Neuwied bereit erklärt, die Einrichtung um eine Gruppe zu erweitern.

 

 

 

 

Im Gegenzug beteiligt sich die Stadt mit einem höheren Zuschuss zu den Baukosten und den ganzen Kosten für die dritte Gruppe. Wir richten uns im neuen Domizil ein und versuchen, das Haus gemütlich und kindgerecht zu gestalten, bis am 26. August die Kinder das erste Mal ihren „neuen“ Kindergarten betreten können.

Das Haus ist riesig, im Erdgeschoss gibt es eine große Eingangshalle, 2 Waschräume mit Toiletten und ein großer Raum, der durch eine Faltwand geteilt werden kann. In diesen Raum ziehen zwei Gruppen ein. Diese Faltwand hat so ihre Tücken – wird in einem Gruppenraum gesungen, so kann man nebenan keine Geschichte vorlesen, denn die Geräuschkulisse ist einfach zu hoch. Also müssen sich die Erzieherinnen mit ihrem Programm immer absprechen.

In der zweiten Etage befinden sich der dritte Grupperaum, eine riesige Aula mit Bühne und die Küche. Die nötigen Abstellmöglichkeiten zimmern wir uns im Treppenhaus zum Keller. Jedoch fehlen Räumlichkeiten für ein Büro und einen Personalraum. Da ist unsere Fantasie gefragt. Mit großen Schränken trennen wir uns in der riesigen Eingangshalle Ecken dafür ab.

Für die Eltern hat dieses Provisorium den großen Nachteil, dass das Gemeindehaus am Camen-Sylva-Garten sehr weit von unserem alten Standort entfernt liegt und sie deshalb sehr weite Wege zum Kindergarten zurücklegen müssen. Wir Erzieherinnen und die Kinder haben uns in den zwei Jahren recht wohl in den Räumlichkeiten gefühlt, vor allem, weil wir noch nie soviel Platz hatten, wie hier. Schade ist jedoch, dass es außer einem winzig kleinen Innenhof keinen Spielplatz gibt. Wollen wir mit den Kindern nach draußen gehen, müssen wir über die Straße auf die Wiese des Camen-Sylva-Parks – leider gibt es hier keine Spielgeräte.

 

Der alte Kindergarten muss weichen – ein neuer Kindergarten entsteht


Bald darauf beginnt der Abriss des alten Kindergartens. Uns Erzieherinnen, die wir mit viel Energie und Engagement im alten Gebäude gearbeitet hatten, tut der Abschied leid. Für uns war es ein Haus mit viel Atmosphäre und mit dem Abriss verschwinden auch viele Erinnerungen.

 

 

 

 

Der Bau geht leider nicht so zügig voran, wie es geplant wurde.

 

 

 

 

 

 

 

Das Richtfest und die Grundsteinlegung finden erst ein Jahr später am 16. August statt.

 

 

 

 

 

 

 

Und wir feiern mit allen Eltern, Kindern, Handwerker und allen Interessierten im Rohbau unserer neuen Einrichtung.

 

 

 

 

 

 

 

 

Wir werden Tagesstätte

Während der Innenausbau langsam voran geht, tritt die Stadt Neuwied an die Marktkirchengemeinde heran und fragt an, ob man bereit sei, auch einige Tagesstättenplätze im neuen Kindergarten anzubieten. Da die Stadt sowohl die zusätzlichen Kosten für die Einrichtung der Küche, als auch die Personalkosten übernimmt, willigt die Kirchengemeinde ein.

Jetzt liegt es in der Kunst und der Fantasie des Architekten und der Erzieherinnen diese Vorgabe in die Tat umzusetzen. Die Küche lässt sich nicht vergrößern und so muss auf wenigen Quadratmeter eine Kücheneinrichtung gesucht werden, mit der man für 25 Tagesstättenkinder und das Personal täglich frisch kochen kann. Denn für eine eigene Köchin hat man bei der Stadt erfolgreich gekämpft. Da die Küche jetzt für das tägliche Mittagessen zur Verfügung stehen muss, können die Erzieherinnen mit den Kindern hier keine Koch- und Backprojekte mehr durchführen. So bekommen alle Gruppen eine eigene Küchenzeile.

 

Der neue Kindergarten ist fertig – oder doch nicht?

Vom Richtfest an dauerte es jedoch noch gut ein drei viertel Jahr, bis der Kindergarten fertig ist. Im Mai 1995 wird der Kindergarten geschlossen und wir brechen unsere Zelte im Gemeindehaus ab, um mit Möbeln und vielen Kisten ins neue Haus zu ziehen. Beim Eintreffen im Kindergarten ist die Überraschung bei uns und der Firma, die beim Umzug hilft, groß. In der Halle verfugt noch der Fliesenleger, in den Gruppenräumen sind noch die Maler und im ganzen Haus gibt es nur eine Treppe, und zwar die Außentreppe zum Turnraum. Der Turnraum, das Büro und der Personalraum sind die einzigen Räume, die fertig sind. Das heißt für uns, alle Möbel und Kisten müssen dort untergestellt werden und der Kindergartenbetrieb wird ein paar Tage länger unterbrochen.



Dann können wir die Räume einrichten – jedoch fehlt noch etwas Wichtiges. Wir haben weder in den Gruppen Wendeltreppen, um in die 2. Ebene zu kommen, noch haben wir in der Halle eine Treppe um in den Turnraum zu kommen, geschweige denn Treppengeländer an der Kellertreppe. Diese Arbeiten werden dann erst in den Sommerferien getätigt.

 

Aber dann ist alles fertig.

 

 

 

 

 

 

 

 

Nach den Sommerferien werden die ersten Tagesstättenkinder aufgenommen und eine Hauswirtschafterin wird eingestellt, die täglich frisch für die Kinder kocht.

Damit verändern sich nicht nur unsere Öffnungszeiten (7 bis 17 Uhr), sondern auch unsere Dienstzeiten (wir arbeiten jetzt in drei Schichten). Aber auch die pädagogische Arbeit verändert sich.

 

 

 

Die Einweihung der neuen Kindertagesstätte

 Am 26. und 27. August 1995 wird der Kindergarten offiziell seiner Bestimmung übergeben. Rund um die obligatorische  Eröffnungszeremonie mit Grußworten, Geschenken und einem närrischen Rückblick auf die Baugeschichte, umrahmt von Musik, haben die Erzieherinnen und der Elternausschuss ein buntes Fest organisiert.

 

 

 


Das neue Haus soll dabei gleich seine Funktion als „Nachbarschaftszentrum“, wie Pfarrer Zupp es nennt, unter Beweis stellen. Dem Neubaugebiet am Schloßpark fehle nämlich noch ein solcher Treffpunkt, und warum solle es nicht der Kindergarten sein? Es scheint, als sehen auch die Anwohner keine Einwände, und so feiert man die Eröffnung mit einem großen Straßenfest, gemeinsam mit der Nachbarschaft.

 

 

 

 

 

Das neue Haus steht – aber der Garten?

Es dauerte einige Zeit, bis der Neubau eine gemütliche Atmosphäre hat. In den darauf folgenden Jahren wird von den Erzieherinnen mit Hilfe einiger Väter das Außengelände gestaltet. Dort entstehen eine Grillecke, eine Pergola über dem Sandkasten, ein Gartenhaus, Blumenbeete und ein kleiner Gartenteich. Mit dem neu angelegten Rasen hat man so seine Schwierigkeiten. Auf dem durch den Bau stark verdichteten Boden geht der neue Rasen bald ein und so wird ein Jahr später der Garten noch einmal umgegraben und mit einem Rollrasen versehen.

Die Kinder helfen beim Anlegen der Beete.

 

 

 

 

 

 

 

 

Eltern bauen das Klettergerüst und die Rutschbahn wieder auf

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ein neuer Karnevalsumzug für Neuwied

Seit 1996 feiern wir unsere Karnevalsfeier in einer anderen Form. Nachdem wir den ganzen Morgen mit den kostümierten Kindern in den Gruppenräumen getanzt und gespielt haben, ziehen wir mit unseren Kindern und zwei bunt geschmückten Bollerwagen los zum 1. Karnevalsumzug durchs Neubaugebiet. Doch werfen nicht die kleinen Gecken die Karnevalsbonbons, sondern die Zuschauer und unsere Kinder sammeln sie fleißig in unsere Bollerwagen.

Das Team beschäftigt sich sehr intensiv mit dem Thema „Offene Arbeit“. Die hohe Anzahl an Migrantenkinder, die einen engen und intensiven Kontakt zur Gruppe und zur Erzieherin brauchen, veranlasst uns, dieses Thema zu beenden. Wir arbeiten weiterhin in Gruppen, bieten den Kindern aber einige gruppenübergreifende Projekte an, wie z.B. den Sing- und Tanzkreis, das Turnen und Projekte am Freitag-nachmittag.